Einstiegsgehälter für Akademiker:innen: Wie viel verdiene ich?
Ein abgeschlossenes Studium ist eine gute Basis für den Berufseinstieg. Akademiker_innen, vor allem mit technischer oder wirtschaftlicher Ausbildung, sind am österreichischen Arbeitsmarkt nach wie vor sehr gefragt. Was mit dieser Ausbildung oder anderen Studienrichtungen verdienen kann, ob es einen Unterschied macht, wo man studiert und ob der Bachelor für einen Unterschied am Gehaltszettel sorgt, behandelt der dieswöchige Artikel.
Studierende haben häufig mit Vorurteilen zu kämpfen: Sie wären faul, würden der Gesellschaft auf der Tasche liegen und jahrelang nur Party machen. Tatsächlich ist ein Studium jedoch eine sehr intensive Ausbildung, die Zeit und harte Arbeit erfordert, will man denn erfolgreich abschließen und viel Wissen mitnehmen. Während des Studiums ist man finanziell meist deutlich schlechter gestellt als Gleichaltrige, die nach der Schulausbildung direkt in den Beruf eingestiegen sind oder eine Lehre gemacht haben. Diesen Nachteil hofft man im Arbeitsleben mit einem deutlichen Plus auf dem Gehaltszettel wieder wettmachen zu können.
Einstiegsgehälter von Akademiker_innen
Einstiegsgehälter von Akademiker_innen sind stark von der jeweiligen Branche abhängig, wobei technische, naturwissenschaftliche und wirtschaftliche Studien am besten abschneiden. Studierst du also Maschinenbau, Chemie oder Betriebswirtschaft, verdienst du durchschnittlich mehr als Sozialwissenschaftler_innen oder Sprachwissenschaftler_innen.
Der AMS Gehaltskompass gibt für Berufe mit Studium durchschnittliche Einstiegswerte an. Einige haben wir ausgewählt und für dich zusammengefasst. Zu beachten ist bei der Tabelle die Häufigkeit der Absolvent_innen und der angebotenen Jobs am Arbeitsmarkt. Aufgrund raren Stellen für Geisteswissenschaflter_innen und wenigen Jobs in diesem Gebiet liegen die Einstiegsgehälter leider häufig unter den angegebenen Werten.
Berufsbezeichnung |
Durchschnittl. brutto Einstiegsgehalt Österreich in €
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Apotheker_in |
2.480 - 2.750
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Architekt_in |
2.390 - 2.660
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Allgemeinmediziner_in (angestellt) |
3.080 - 3.420
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Bankangestellte_r |
2.130 - 2.360
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Bautechniker_in oder Bauingenieur_in |
3.400 - 3.770
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Betriebswirt_in (abhängig von Branche) |
2.130 - 2.370
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Biolog(e)in |
2.730 - 3.040
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Chemiker_in |
2.780 - 3.080
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Controller_in |
2.680 - 2.970
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Dolmetscher_in |
1.750 - 1.930
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Elektrotechniker_in |
2.710 - 3.010
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Jurist_in |
2.780 - 3.080
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Kommunikationswissenschaftler_in |
2.380 - 2.660
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Lehrer_in (AHS oder BHS) |
2.320 - 2.550
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Marketing Manager_in |
2.120 - 2.350
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Politikwissenschaftler_in |
2.380 - 2.660
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Psycholog(e)in |
2.630 - 2.930
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Verfahrenstechniker_in |
2.780 - 3.220
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Wirtschaftswissenschaftler_in |
2.430 - 2.700
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Quelle: AMS Gehaltskompass [Stand. Juni 2017]
Unterschiede bei der Einstufung von Fachhochschul- und Uniabsolvent_innen waren in den letzten Jahren noch vorhanden, die Gehälter gleichen sich jedoch immer mehr an und FH-Absolvent_innen können Universitätsabgänger_innen nach einigen Berufsjahren häufig sogar überholen.
Unterschied Bachelor – Master
Tatsache ist, dass Bachelorabsolvent_innen mit einem geringeren Einstiegsgehalt in den Beruf starten. Sie werden häufig wie Maturant_innen eingestuft statt als Akademiker_innen. Der Unterschied kann dabei ein paar hundert Euro brutto betragen und macht sich nicht nur auf lange Sicht bemerkbar. Wer sichergehen will, dass er oder sie die besten Karten beim Berufseinstieg hat, kommt um den Masterabschluss also (noch) kaum herum. Wer direkt nach dem Bachelor in den Beruf starten möchte, kann sich überlegen, ein duales Masterstudium zu absolvieren, um gleichzeitig Praxis zu sammeln und den Master zu machen. Dies erhöht meist die Chancen auf ein dickeres Gehalt.
Gehaltsverhandlung – vorbereitet ins Gespräch
Ein Gespräch über das eigene Gehalt sollte gut vorbereitet sein. Für die Gehaltsverhandlung nach dem Bewerbungsgespräch helfen Gehaltstabellen, um eine Orientierung zu erhalten. Hast du bereits praktische Erfahrung in Praktika oder früheren Berufen sammeln können, können in der Verhandlung schon ein paar Euro mehr herausspringen. Wird dir ein geringeres Einstiegsgehalt angeboten, dafür eine Erhöhung nach drei bis sechs Monaten, lass dir diese Zusage unbedingt schriftlich geben!
Verhandelst du dein Gehalt nach einiger Zeit im Unternehmen neu, beschäftige dich am besten damit, welche Leistungen du für das Unternehmen erbracht hast, wie viel Engagement du mitbringst und was du dadurch schon erreichen konntest. Den Chef interessiert nämlich nicht, ob du mit deinem Gehalt auskommst oder nicht, sondern, wie sehr du dich für den Unternehmenserfolg einsetzt. Je mehr Beispiele du dokumentieren kannst, desto besser. Bei der Formulierung deiner Gehaltsvorstellungen sind weder zu niedrige als auch utopische Gehälter gut. Informiere dich also im Vorfeld, falls Kolleg_innen über das Gehalt sprechen, gerne auch bei diesen.
[Außerdem auf tirolerjobs.at: Hard Skills und Soft Skills: Was verbirgt sich dahinter?]
Viel Erfolg beim Studium und dem anschließenden Berufseinstieg wünscht das Team von tirolerjobs.at.
Blogbeitrag von Maria Kirchner